MOTIVATION

Demografen gehen davon aus, dass die Bevölkerung in deutschen Großstädten bis zum Jahr 2035 um 10 bis 15 Prozent wachsen wird, was zu baulichen Verdichtungen und neuen Herausforderungen in urbanen Räumen führen wird. Zentrale Punkte sind die Erhöhung der Sicherheit und die Verbesserung des Sicherheitsempfindens der in Städten lebenden Bevölkerung. Die Gestaltung von öffentlichen Räumen trägt maßgeblich dazu bei, dass sich Menschen in ihrem Umfeld sicher fühlen und Kriminalität verhindert werden kann. Die Einsehbarkeit von Plätzen und die Beleuchtung öffentlicher Räume spielen hierbei eine entscheidende Rolle.

ZIELE UND VORGEHEN

Im Rahmen des Projekts Stadtsicherheit-3D werden baulich-räumliche Faktoren identifiziert und operationalisiert, die verschiedenste (Un-)Sicherheitswahrnehmungen bei Bürgerinnen und Bürgern in urbanen Räumen fördern. Auf Grundlage von Erfahrungen in Best-Practice-Beispielen (aus Berlin, Deutschland und weltweit) und konkreten Vor-Ort-Messungen in drei Fallstudiengebieten fließen die identifizierten Faktoren in Algorithmen ein, die als Herzstück einer softwaregestützten Planungshilfe dienen. Diese kann auf vorhandene dreidimensionale Stadtmodelle angewandt werden und ermöglicht so eine verbesserte Sicherheitsbewertung. Der Fokus liegt dabei auf der Identifizierung von Orten, die subjektiv als dunkel, nicht einsehbar und nicht hörbar wahrgenommen werden.

INNOVATIONEN UND PERSPEKTIVEN

Erstmals wird damit ein auf digitalen Daten basierendes Softwaretool entwickelt, mit dessen Hilfe Sicherheitsbewertungen systematisch und empirisch basiert vorgenommen werden können. Weitere, physikalisch nicht darstellbare Schlüsselfaktoren der Sicherheitswahrnehmung werden interaktiv mit abgefragt. Das Tool hilft somit insbesondere Stadtplanerinnen und -planern und Sicherheitsexpertinnen und -experten bei der Gestaltung von mehr Sicherheit in urbanen Räumen.

PROGRAMM

Das Forschungsprojekt Stadtsicherheit-3D wird im Rahmen der Bekanntmachung „Zukünftige Sicherheit in Urbanen Räumen“ im Rahmenprogramm „Forschung für die zivile Sicherheit“ der Bundesregierung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. 

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